Level 2

Der Superschlaue Gaming Blog

Donnerstag, 14. Juli 2011

Shadows of the...DAMMIT! !

Am 22. Juni erschien für die PS3 und XBox360 ein Horror-Adventure, auf das ich mich schon lange im Vorraus gefreut hatte: Shadows of the Damned !
Dabei wusste ich so gut wie gar nichts über Story, Gameplay oder dergleichen, was mich wirklich daran faszinierte waren drei japanische Größen der Spielebranche,die sich zusammengetan haben um dieses Projekt auf die Beine zu stellen.


Zum einen wäre da Shinji Mikami, am besten bekannt dafür, mit seiner Resident Evil Reihe das Survival Horror Genre mehrmals umgedreht und neu definiert zu haben.

Der zweite im Bunde ist Goichi Suda (besser bekannt als Suda51), der sich mit bunten, aber dennoch blutigen und vollkommen durchgeknallten Spielen wie Killer 7 und No more heroes einen Namen gemacht hat. Bei Killer7, einem meiner absoluten Lieblingsspiele, arbeitete er auch erstmals mit Shinji Mikami zusammen.
Suda51's Killer7



Mary und Akira
Und dann wäre da noch ein Mann, den ich über die Jahre sehr zu schätzen gelernt habe, der Komponist und seit dem zweiten Teil auch Produzent der Silent Hill Reihe, Akira Yamaoka!
Zusammen mit seiner Kollegin Mary Elizabeth McGlynn die auch den Silent Hill Spielen ihren wundervollen Gesang geliehen hat, sorgt der ehemalige Leiter von Team Silent nun für den Soundtrack von Shadows of the Damned.
Ein besseres Team kann man sich für ein Horrorspiel eigentlich kaum vorstellen.


Und tatsächlich merkt man an allen Ecken die Einflüsse der drei Größen. Da ich No more heroes bis jetzt noch nicht gespielt habe kann ich zu diesem Spiel keine Vergleiche ziehen obwohl es da sicher eine ganze Menge zu nennen gibt.


Protagonist des Spiels ist Garcia Hotspur, seines Zeichens Dämonenjäger, der vom ehemaligen Dämonen Johnson, einem schwebenden Totenkopf, der sich in Waffen, eine Fackel und sogar ein Motorrad verwandeln kann, begleitet wird. Zu Beginn des Spiels wird Garcias Freundin Paula vom Dämonenherrscher Fleming getötet und in die Unterwelt entführt. Garcia und Johnson zögern keine Sekunden und folgen ihm. Wie in einem Film folgt nun erst der Vorspann des Spiels und der Spieler kann zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen: Dämonenjäger (normal), Legionenjäger (schwer), Limonenjäger (leicht).

Vor da an entspinnt sich ein verrückter, lustiger und stellenweise auch bedrückender Trip durch die Hölle, welcher von Garcia und Johnson selbst als ihr persönlicher Roadmovie bezeichnet wird.
Während die beiden Helden sich durch die Scharen von Dämonen kämpfen, ist Paula gezwungen immer wieder zu sterben, während Garcia ihr dabei zusieht.


Garcias Freundin Paula
Da ich es absichtlich vermied mich im Vorraus allzu sehr über das Spiel zu informieren, war ich überrascht dass der Humor eigentlich viel mehr im Vordergrund stand als der eigentlich Horror. Als ständiger Sidekick sorgt Johnson mit seinem britischen Akzent für einen Lacher nach dem anderen, auch wenn es zugegebenermaßen sehr oft auf Sexwitze hinausläuft. Das Spiel ist einfach randvoll mit witzigen Dialogen zwischen Garcia und Johnson.

Auf seine humoristische Art erklärt er auch nach und nach die Elemente des Spiels. Zum Beispiel dass man in der Unterwelt durch Alkohol nicht stirbt sondern "ungetötet" wird, soll heißen, man muss Drinks einsammeln um sich heilen zu können. Außerdem steht einem das Johsonpedia zur Verfügung in dem man vieles nachlesen kann.

Wirklich gruselig ist das Spiel dafür leider nie. Wie in den neueren Resident Evils geht es eher darum sich Horden von Monster vom Hals zu halten.
Dafür kann Johnson sich in drei verschiedene Schusswaffen und eine Fackel verwandeln, die während des Spiels auch upgegradet werden können.

Auch das Kampfsystem erinnert vor allem an Resident Evil, mit Über-die-Schulter-Perspektive und einigen Quick Time Events. Viele der Monster erinnern dabei stark an die Heaven Smiles aus Killer7 und wie auch diese haben sie bestimmte Schwachstellen am Körper die entdeckt werden müssen. Sogar die Blut und Sterbeanimationen sind ähnlich.


Außerdem verwandelt sich die Unterwelt immer mal wieder in eine dunklere Schattenwelt, in der Garcia dauerhaft Kraft verliert. Um wieder zurück ins Licht zu kommen muss man Ziegenköpfe anschießen die wieder Licht ins Geschehen bringen. Auch die Monster, die nun in Schattengestalt umherlaufen müssen mit dem Lichtschuss attackiert werden bevor sie verletzt werden können.
Diese Schattenwelt bildet immer wieder den Schwierigkeitsgrad des Spiels, vor allem in Bosskämpfen.

Zuweilen können die vielen Kämpfe nerven, da man im Endeffekt doch immer nur das gleiche macht.  Einige Stellen sind auch kaum schaffbar ohne mehrmals zu sterben, vor allem wenn man von einer Zombievariante von Paula verfolgt wird, die einen mit einer einzigen Berührung tötet. Anfangs ist es noch gruselig aber nach 10 Versuchen, fürchtet man auch Zombiepaula nicht mehr.
Dennoch kommt man immer relativ flüssig durch das Spiel.

Garcia verwandelt sich mal eben in ein 2D Männchen
Erfrischend wirkt es da, wenn ein Level auf einmal als Vertikalshooter aus der Seitenansicht gespielt wird, mit Pappmarionetten die in der Luft schweben, unterlegt mit Kirmesmusik und Soundeffekten aus längst vergangenen Jahrzehnten.
Und im Gegensatz zu anderen Spielen sind diese trotzdem fest in die Story verbaut und Garcia und Johnson sind sich sehr wohl bewusst dass sie jetzt Pappmarionetten sind, ohne sich in irgendeiner Weise daran zu stören.

Desweiteren findet man zwischendurch Bücher aus denen Johnson einem dann vorliest, mit interessanten aber auch traurigen kleinen Geschichten über besondere Menschen.


Die Musik des Spiels variiert stark im Laufe des Spiels aber man merkt immer dass ein echter Meister dahinter sitzt. Je nach Situation ist sie mal heiter, in anderen Momenten aber bedrückend und traurig wie in Silent Hill. Besonders am Ende des Spiels wenn es dann wieder etwas mehr auf den ernsteren Pfaden wandelt und den Humor etwas zurücknimmt.

Das vorherrschende Element ist aber die meiste Zeit Sex, so muss man Johnson eine Sexhotline anrufen lassen damit er sich eine viel größere Waffe verwandelt, den Hot Boner, und stellenweise muss man sogar über die Körper nackter Frauen laufen. Durch das Höllenszenario wirkt die ganze Erotik aber gar nicht so unangemessen und passt irgendwie in das verrückte sündhafte Konzept des Spiels.

"Taste my Hot Bonerrr!!"


Ich könnte jetzt noch stundenlang über dieses großartige Spiel schreiben, aber dann würde vermutlich keiner diesen Artikel zu Ende lesen.
Glaubt mir einfach wenn ich sage, dass Shadows of the Damned ein ganze besonderes Spiel ist, gameplaytechnisch leider nur mittelmäßig und linear, von den verrückten Ideen aber einsame Spitze und voller Humor.
Die beiden Protagonisten Garcia und Johson wachsen einem schnell ans Herz, ich hätte nichts dagegen sie in einem anderen Abenteuer mal wieder zu sehen.

Ich ging eigentlich die ganze Zeit mit einem grinsen durch das Spiel und das ist doch eigentlich das Wichtigste!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen